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Triathlon - Alpe d’Huez 2008

31.07.2008

Hallo Leute, Triathleten und Radsportfans, da wir einen etwas anderen Wettkampf bestritten haben, habe ich mal eine andere Art der Berichterstattung gewählt.
Wer mehr erfahren möchte und mehr Bilder sehen möchte kurze Mail an MM-Powerman@t-online.de

Peter und Markus auf der Himmelsleiter der Radfahrer

Im vergangenen Jahr hatte ich die Idee (nachdem ich einen Bericht in der Triathlon gelesen hatte) am Triathlon Alpe d`Huez teilzunehmen. Nachdem ich Peter für den etwas ausergewöhnlichen Wettkampf begeistern konnte, haben wir uns auch gleich angemeldet. Um den Wettkampf wurden noch 2 Wochen Urlaub "gestrickt" und schon begann die Uhr gnadenlos runter zu ticken. Wie bereitet man sich im Flachland auf einen Wettkampf im Hochgebirge vor ? Naja, grundsätzlich nicht anders wie sonst auch, nur die Höhenmeter mit dem Rad sind schon bedeutend mehr wie gewöhnlich, aber dazu später mehr.
Welch ein Zufall, genau in der Urlaubszeit kam die Tour de France an unserer Haustür vorbei, wo wir natürlich an der Strecke standen und auch eine Nacht im Zelt verbrachten. Am Tag der Königsetappe kletterte ich das erste mal nach Alpe d`Huez hoch. Ich stand vor der Wand und hatte einfach nur Respekt. Die ersten drei Kilometer sind einfach nur sau steil, Momente zum "Füße" hoch nehmen hat man nur in den Kehren, dann heißt es Rhythmus finden und den Berg "erleben und ihn fühlen". die gesamte Strecke war mit Hunderttausenden von Radsportfans gespickt und man konnte die Atmosphäre geradezu spüren. Tausende fuhren wie ich die 21 Kehren nach oben.
Die Woche des Wettkampfes stand an, Peter und Karin waren mittlerweile auch eingetroffen. Peter hatte für Sonntag und Montag zwei "kleine Radausfahrten" auf den Col du Galibier sowie auf den Croix de la Fer geplant. Sonntag starteten wir bei 1000 Meter über Null und kletterten von Süden auf die Passhöhe Col du Galibier auf 2650 Meter Höhe. Diese Radtour war unbeschreiblich, man kann es mit Worten nicht beschreiben, ich denke die Bilder sprechen für sich. Oben wurde man mit einer Aussicht belohnt die ihres Gleichen sucht. Wir waren ca. 3 Stunden mit dem Aufstieg beschäftigt und haben jeden Höhenmeter genossen.
Peter gönnte sich am Folgetag wie geplant den Col de la Croix de Fer. Ich musste mir einen Ruhetag verordnen. Da ich schon eine Woche mit Magenproplemen und Durchfall zu kämpfen hatte, musste ich mit meinen Kräften haushalten.
Dienstag und Mittwoch bereiteten wir uns nach Plan auf den Wettkampf am Donnerstag vor. Um vor bösen Überraschungen gefeit zu sein haben, wir am Mittwoch die Laufstrecke in Alpe d`Huez abgelaufen. Die Laufstrecke hatte ein paar Höhenmeter und ein paar Trails aufzuweisen, wir rechneten uns so einen 5 Minuten Schnitt auf Tausend aus, auch dazu später mehr...
31.07.2008 (wieder ein Zufall, der Wettkampf fand genau an meinem Geburtstag statt), Wettkampf, 33 Grad im Schatten, bis dato der heißeste Tag in Frankreich. Wir fuhren nach Alpe d`Huez und legten unsere Laufschuhe in die Wechselzone, fuhren wieder nach unten zum Stausee welcher mit frischen Gletscherwasser seinen Wasserstand und seine warmen 14 - 15 Grad Wassertemperatur hält.
Was waren wir froh endlich ins Wasser zu dürfen (da ein Wasserkraftwerk an dem See angeschlossen war, wurde dieses erst 10 Minuten vor Start abgeschaltet), 1200 Meter galt es in dem warmen Wasser zu schwimmen. Peter kletterte nach 21:30 Minuten aus dem Wasser und dufte sich etwas früher mit der Hitze auseinandersetzen. Ich selbst konnte wie immer beim Schwimmen mein nicht vorhandenes Potential voll ausschöpfen und kam 5 Minuten später aus dem Wasser. So, jetzt begann der Spass, oder auch nicht, ist Betrachtersache. Nach 15,8 Kilometern Anfahrt fuhren wir dann in die erste Kehre und von nun an galt es, nicht zu überziehen und noch ein paar Körner für das Laufen aufzusparen, schließlich mussten wir vor dem Laufen auf den letzten 14,2 Kilometern noch 1091 Höhenmeter hinter uns lassen. Zwei weniger gut organisierte Verpflegungsstellen und unsere Mädels versorgten uns mit der nötigen Flüssigkeit, man konnte gar nicht so schnell und viel trinken wie das ganze Zeugs wieder aus uns raus schwitze "stöhn" !

So nun mal was wítziges, mein Carbonrenner der französichen Marke Lapierre zog die Aufmerksamkeit eines Franzosen auf sich (nahm nicht am Wettkampf teil), er fuhr immer wieder zu kleinen Bachläufen und Wasserrinnen um mich und andere mit Wasser abzukühlen, herzlichen Dank war echt geil ! immer wieder erzählte er mir irgendwas und fuhr neben mir her, ich setzte ein gequältes Gesicht auf (viel mir echt nicht schwer) und tat so als würde ich alles verstehen. Die Abläufe wiederholten sich und irgendwann stellte er mir immer wieder eine Frage, da ich sie nicht beantworten konnte und es mir langsam auf den Sack ging, sagte ich ihm mit gebrochenem französich "je non parle francais!" Leute ich kann Euch sagen, war der sauer wie er merkte das ich Deutscher bin... (Brüll, ich hab mich weggeschmissen).

Ach ja, der Wettkampf ging auch weiter, meinen Abstand zu Peter konnte ich nur minimal verringern, ganze 17 Sekunden war ich auf dem Radsplit schneller, 20 Sekunden ergaunerte ich mir noch in der Wechselzone und ab ging es auf die Laufstrecke. Da ich den Berg eigentlich ganz gut hoch kam rechnete ich mir beim Laufen noch etwas aus. Da war ich aber schief gewickelt, nach einem Kilometer dachte ich es zieht mir jemand den Stecker raus, Puls war schön oben, aber die Beine wollten nicht was ich wollte, kleinste Anstiege waren eine echte Qual. Da man sich auf der 7 Kilometer Laufrunde auf einem Stück von ca. 500 Meter begegnen kann, hoffte ich Peter zu sehen. Dem war auch so und er sah auch nicht besser aus wie ich, wir klatschten uns ab und versuchten nochmal Tempo aufzunehmen. Mit dem 5 Minuten Schnitt haben wir uns doch etwas verkalkuliert, Peter konnte ca. 5:30 min laufen und ich selbst ca. 6:00 min. Peter konnte seinen Vorsprung beim Laufen noch etwas ausbauen und lief nach 2:44:06 Sunden über die Ziellinie, ich schaffte es in 2:51:46 Stunden.
Der Finisherbereich war top organisiert und es fehlte an nichts. Ich ging mit Jojo ans Auto um mich etwas frisch zu machen, Peter verstaute gerade seinen Kram und wusch sich das Salz vom Körper, O-Ton "hau blos ab und las mich in Ruh, so ein Scheiß, ich bin fix und fertig, nie wieder!" 5 Minuten später und dem ersten Schluck vom gekühlten blauen Erdinger "frag mich Morgen nochmal!".

Peter belegte von 531 klassierten den 202 Rang, ich selbst belegte Platz 244, ca. 100 Starter mussten den Anforderungen Tribut zollen und den Wettkampf vorzeitig beenden.

Nach dem Auschecken ging es wieder zurück zum Ferienhaus, schließlich wollten wir mit ein paar Gläsern Rotwein und Gegrilltem noch etwas Geburtstag feiern. Gegrillt haben wir, Rotwein haben wir auch getrunken, ich war aber an meinem Geburtstag noch nie um 2200 Uhr im Bett...

Karin, sichtlich infiziert wollte den Berg natürlich auch noch mit dem Rad bezwingen und so musste / wollte / durfte Peter am Folgetag die Rekomeinheit in die 21 Kehren verlegen und mit Karin zusammen auf den MTB`s nochmal die Himmelsleiter besteigen...

Abschließend bleibt festzuhalten, das Laufen in einer Höhe von 1850 Metern kann man im Flachland nich vorbereiten, der Körper hat erhebliche Probleme mit der Sauerstoffversorgung, ansonsten war es eine gelungene Veranstaltung mit einem hohen Funfaktor (ist auch wieder Sache des Betrachters). Danke an Tina, Karin und Jojo die uns prima unterstützt haben.

Veranstalter: Triathlon - Alpe d’Huez


































Vielen Dank an Markus März für die Erstellung des Berichts.